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Sieben Spezialtipps für Regensburg-Aufenthalte

August 19, 2023

Regensburg ist mittlerweile als Tourismus-Destination sehr bekannt, was dazu führt, dass die Altstadt phasenweise von Besuchern überrannt wirkt. Regensburg ist auch sonst schon lange kein verschlafenes Provinznest mehr, sondern wird durch eine boomende Wirtschaft und viele Studenten belebt. Gerne möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie sich innerhalb und abseits der Touristenpfade etwas Ruhe und Übersicht verschaffen, behelfen oder sogar Geld sparen können.

1) Übersicht gewinnen: Regensburg von oben

Auf dem Turm der Dreieinigkeitskirche hat man Aussicht und Ruhe.

Am Neupfarrplatz finden Sie eine grandiose Aussicht von der Plattform der Galeria Kaufhof – ohne Eintritt zahlen zu müssen. Die Aussichtsplattform des Kaufhauses ist allerdings derzeit gesperrt, da es sich gerade neu aufstellt. Der Aufstieg zu den Domtürmen ist sowieso dauerhaft gesperrt. Der Turm der evangelischen Dreieinigkeitskirche in der Gesandtenstraße bietet sich daher an, einen phantastischen Panoramablick auf die Altstadt von Regensburg mit ihren Patriziertürmen zu erhaschen, die sie einst zum deutschen „Manhattan“ des Mittelalters machten. Die Bauweise der Geschlechtertürme breitete sich von Oberitalien nach Regensburg aus, ein Grund, warum Regensburg auch „nördlichste Stadt Italiens“ genannt wird.

2) Übersicht gewinnen: Regensburg von der Seite

Übersicht über die Altstadtkulisse und mit die besten Fotomotive gewinnen Sie auch, indem Sie die Donau überqueren. Die schönsten Biergärten mit der besten Aussicht auf die Altstadt und der grandiosesten Lage befinden sich auf den Donauinseln an der Steinernen Brücke. Die ursprünglich nicht zur einst freien Reichsstadt gehörige Insel Stadtamhof ist einer der schönsten Stadtteile von Regensburg. Die Donauinseln bieten Möglichkeiten für entspannte Spaziergänge abseits des Altstadtgewimmels. Die größte Panoramaansicht von Regensburg einschließlich seiner Vororte erreichen sie freilich, wenn Sie auf die Höhen auf dem anderen Donauufer hinaufwandern oder -fahren.

3) Kulinarische Kniffe 

Kneitinger – traditionelle Geselligkeit

Das Stammhaus der Brauerei Kneitinger am Arnulfsplatz links im Bild.

Bestellen Sie niemals Weizen oder Cola in Gaststätten, die von der Brauerei Kneitinger betrieben werden, Sie riskieren damit einen schweren diplomatischen Zwischenfall mit der Bedienung, denn Sie befinden sich im Herzen der traditionellen Gastronomiekultur Regensburgs und Kneitinger stellt diese Getränke nicht her. Dafür ist das Kneitinger-Stammhaus am Arnulfsplatz am besten geeignet, um mit der örtlichen Bevölkerung ins Gespräch zu kommen, man sitzt dort nah aufeinander.

Regensburger mit allem

Wenn sich an der „Historischen Wurstkuchl“ gerade lange Schlangen bilden sollten, holen Sie sich Ihre Bratwurst an der Bude am Neupfarrplatz. Dort gibt es auch die legendäre „Regensburger mit allem“, eine delikate Knackwurstsemmel mit Meerrettich, süßem Senf und Gewürzgurke.

Kaffeehauskultur

Lassen Sie sich nicht die Kaffeehauskultur in Regensburg entgehen, denn Österreich ist nicht weit, steuern Sie nicht in den nächstbesten „Coffee Shop“ an, sondern geben sie den traditionellen Kaffeehäusern in der Altstadt eine Chance und bestellen sie sich als Kuchen eine „Donauwelle“, lesen Sie Zeitung oder beobachten sie die Passanten im pulsierenden Stadtzentrum.

4) Das Campus-Wunder

Lassen Sie die stark von Touristen frequentierte Altstadt hinter sich und besuchen Sie den Universitätscampus. Die moderne, durch den Brutalismus geprägte Architektur wird Sie sowohl von innen wie außen in Staunen versetzen. Sie hat verschiedene Preise gewonnen und ist sehr ausgeklügelt, so kann man von der ursprünglichen Planung her von jedem Ort des Geländes trockenen Fußes an einen anderen gelangen. In der Universitätsbibliothek gibt es fortlaufend frei zugängliche Ausstellungen zu unterschiedlichsten Themen. Zusammen mit dem Campusgelände der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) ergibt sich eine ganze Campus-Landschaft, die südlich der Altstadt liegt.

5) Altstadt am Abend: Die Altstadtkinos, Theater und Nachtleben

Regensburg hat zur Abendgestaltung eine sehr ausgeprägte Landschaft von charmanten Kleinkinos in der Altstadt zu bieten, die in ungewöhnlichem historischen Ambiente vom Blockbuster bis hin zu Programmkino für jeden Geschmack etwas zu bieten hat und durch Theater- und Kleinkunstbühnen wie das Turmtheater ergänzt wird. Cineasten und Theaterliebhaber kommen in Regensburg auf ihre Kosten und können nach den Vorführungen in den unzähligen Altstadt-Kneipen und Clubs, die teils in alten gotischen Gewölben untergebracht sind, was ich so noch nie in Deutschland gesehen habe, die Nacht zum Tag machen.

6) Unterwegs in Regensburg

Unterwegs in Regensburg kann man im Altstadtbereich wegen des teils starken Gedränges tatsächlich am besten zu Fuß sein, denn die einst größte deutsche Stadt des Mittelalters konzentriert sich für unsere Begriffe auf sehr engem Raum. Auch die Busse sind zu empfehlen, heute sind sie meist elektrifiziert und klimatisiert. Last but not least leistet das Rad einem gute Dienste in Regensburg, etwa am Bahnhof kann man sich Räder ausleihen und überholen lassen.

7) Schnell raus aus Regensburg: „Donauschifffahrt“ der anderen Art

Immer eine gute Idee ist, nach Westen an der Donau entlang mit dem (ausgeliehenen) Rad rauszufahren oder zu wandern. Rechter Hand hat man die Donau, linker Hand bald wunderschöne hoch aufragende Kalksteinfelsen. In Matting kann man sogar – gegen eine Gebühr von nur 50 Cent – mit einer Gierseilfähre über die Donau setzen, die höchst umweltfreundlich nur von der Strömung der Donau angetrieben wird.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen als langjähriger Regensburger ein paar wertvolle Hinweise geben, wie sie Ihren Regensburg-Aufenthalt bereichern, entspannend und auch geldbeutelfreundlich gestalten können, indem Sie sich entweder innerhalb der Haupt-Touristenströme geschickt bewegen oder sich jenseits von ihnen aufhalten. Die Hinweise auf Gastronomie und Sehenswürdigkeiten stellen wie immer in diesem Blog keine vergütete Werbung dar.

Regensburg: Das Schloss der 500 Zimmer

April 24, 2022

In Regensburg befindet sich das Schloss St. Emmeram, ein ehemaliges Bendektinerkloster, Sitz der Fürsten von Thurn und Taxis. Mit über 500 Zimmern ist es größer als der Buckingham Palace. Der Blick in den Schlosshof vermag vielleicht die Ausmaße des Areals etwas zu vermitteln, im Sommer finden hier Schlossfestspiele, im Winter, sofern es Corona-Maßnahmen zulassen, ein Weihnachtsmarkt statt. Repräsentative Teile des Schlosses mit Ballsaal, Wintergarten, verschiedenen Salons und die Schlosskapelle mit Fürstengruft sowie der Kreuzgang sind für Führungen geöffnet, die rund eineinhalb Stunden dauern. Daneben kann ständig der Marstall mit den historischen Kutschen der Begründer des europäischen Postwesens und die fürstliche Schatzkammer besucht werden. Sehenswert ist auch die fürstliche Hofbibliothek, die zur Nutzung offensteht. Im Brauhaus können selbstgebrautes Bier und bayerische Schmankerl – im Sommer auch im Biergarten -genossen werden.

Ist Münsters Gastronomie noch zu retten?

April 30, 2020

Münster (SMS) Die Stadtverwaltung hat mit einem Krisengipfel auf die angespannte Lage der Gastronomie in Münster reagiert. Auf Einladung von Oberbürgermeister Markus Lewe trafen am Donnerstag (30. April 2020) im Rathaus etwa ein Dutzend münsterische Gastronomen, Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordwestfalen auf Experten und Entscheider der Stadtverwaltung.
„Der Corona-Lockdown  trifft Gaststätten, Kneipen und die Hotellerie in Münster mit voller  Wucht. Während in den Betrieben weiterhin Kosten für Pacht und Personal auflaufen, dürfen Sie aus Infektionsschutzgründen schon seit Wochen keine Gäste mehr bewirten“, fasste Lewe die Lage zusammen. Eine Vielzahl der Betriebe sei in ihrer Existenz bedroht. Lewe: „Die  gerade in Münster besonders vielseitige Gastronomie ist eine tragende Säule der besonderen Atmosphäre in unserer Stadt. Wir müssen jetzt alle  an einem Strang ziehen, um dieses Kulturgut für die Zeit nach der Pandemie zu erhalten.“
Hendrik Eggert, Vorsitzender des Münster-Kreises der DEHOGA, sagte: „Wir brauchen jetzt Hilfe. Dabei geht es um immense Summen. Aber doch nur um einen Bruchteil der Zahlungen, die wir in normalen Zeiten in die öffentlichen Kassen einzahlen.“ Eggert machte deutlich, dass er neben der Stadt auch das Land und den Bund in der Pflicht sieht, das Überleben der Gastronomie zu sichern. Joachim Brendel, Geschäftsbereichsleiter Handel und Verkehr der IHK Nord Westfalen, verwies auf die wichtige Funktion der Gastronomie für die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. „Die moderaten Lockerungen im Einzelhandel können ihre Wirkung erst dann entfalten, wenn auch die Gastronomie Schritt für Schritt wieder öffnen kann.“ Das besondere Flair der Innenstadt entstehe aus dem Zusammenspiel von Einkaufen, Flanieren und Verweilen. „Hierzu braucht es zumindest eingeschränkt geöffnete Cafes und Restaurants.“
Wolfgang Heuer, Leiter des städtischen Corona-Krisenstabes, dämpfte einerseits die Hoffnungen auf einen baldigen Normalbetrieb in der münsterischen Gastronomie. „Wenn wir nach den bisherigen Erfolgen bei der Bekämpfung der Pandemie jetzt unvorsichtig werden, kann ein erneuter Ausbruch des Infektionsgeschehens möglicherweise zu noch strengeren Kontaktverboten als bislang führen“, führte Heuer aus. Andererseits skizzierte Heuer aber auch Möglichkeiten für die Betriebe: „Wir suchen gezielt im Vorfeld einer Wiedereröffnung nach Flächen, auf denen wir der Gastronomie vorübergehend zusätzliche Möglichkeiten für die Außenbewirtung anbieten können“, so Heuer. Und er bot eine gemeinsame Vorbereitung von Regeln und Auflagen für die absehbare behutsame Wiederaufnahme gastronomischer Angebote an. Die Stadtkämmerei stundet der Gastronomie bereits in großzügigem Umfang Gewerbesteuerzahlungen. Zusätzlich werden Hilfen für die Gastronomen bei Teilen der Vergnügungssteuer geprüft.
Die Gipfelteilnehmer verabredeten die Fortsetzung der Gespräche im Rahmen einer Task Force unter Beteiligung der Münster-Marketing-Chefin Bernadette Spinnen. Mitglieder werden neben Vertretern der  Gastronomie und der Stadtverwaltung auch Bankenvertreter. Die Task Force wird in Kürze einen ständigen Ansprechpartner für die Gastronomen der Stadt benennen.
Oberbürgermeister Markus Lewe versprach, den Unmut der Gastronomen über die oft schleppenden Auszahlung von Soforthilfen und Überbrückungskrediten an geeigneten Adressen im Land und beim Bund zu platzieren. Außerdem will Lewe beim Land auf größere  Planungssicherheit für die Gastronomie drängen. Lewe: „Es bringt nichts, wenn das Land Veranstaltungen mit großen Teilnehmerzahlen verbietet, aber nicht definiert, welche Teilnehmerzahlen demnächst wieder erlaubt sein werden „, nannte Lewe ein Beispiel.
In Münster gibt es etwa 850 gastronomische Angebote, in denen etwa 5600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten.

Leben in einer verödeten Stadt II

März 17, 2020

Münster (SMS) In Münster gibt es bisher 90 bestätigte Coronafälle (Stand 16.3., 15 Uhr). Damit haben sich die Infektionsfälle seit dem Wochenende verdoppelt. Das  Gesundheitsamt geht von einem weiteren Anstieg in den nächsten Tagen aus.
Oberbürgermeister Markus Lewe: „Die Lage ist ernst. Darauf reagieren wir mit umfassenden Maßnahmen, um einen schnellen Anstieg der Infektionen zu verhindern. Der Gesundheitsschutz steht an erster Stelle. “
Corona lähmt Deutschland und wird auch den Alltag der Münsteranerinnen und Münsteraner verändern. Für das gesamte Stadtgebiet wird jedwede Veranstaltung in geschlossenen Räumen und in der freien Natur untersagt. Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer: „Die rechtliche Basis dafür ist eine Allgemeinverfügung der Stadt Münster, die ab Dienstag (17.3.) gilt.“ Danach ist der Betrieb beispielsweise von Diskotheken, Schankwirtschaften und Fitness-Studios ebenso untersagt wie Zusammenkünfte in Sportvereinen.

Keine Gastronomie auf dem Wochenmarkt  
Für den Wochenmarkt am Domplatz verschärfen sich die Auflagen: Beide Märkte (mittwochs und samstags) müssen ohne gastronomische Stände auskommen. Der Verzehr von Speisen und Getränken wird zum Schutz der Gesundheit bis auf weiteres ausgesetzt. Auch für Restaurants und Gaststätten wird es Einschränkungen im Betrieb geben.
Die Stadtverwaltung wird den Besucherverkehr ihrer Kunden nicht in vollem Umfang leisten können. „Wir stellen die öffentliche Ordnung sicher und werden bestimmte Dienststellen auch weiterhin offenhalten“, kündigt Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer an. Mithelfen können die Münsteraner selbst: Aktuell verzeichnet die Stadtverwaltung ein hohes  Besucheraufkommen – vor allem im Bürgerbüro und ihren Anlaufstellen in den Stadtteilen, im  Standesamt und in der KfZ-Zulassung. Zum eigenen Schutz und Vorsorge einer möglichen Virusinfektion appelliert die Stadt, nur in dringendsten Angelegenheiten die Verwaltung aufzusuchen.  Sollte ein persönliches Gespräch tatsächlich nötig sein, bittet die Verwaltung die Notwendigkeit des Besuches vorab telefonisch unter Telefon 4 92 0 zu klären und sich einen Termin geben zu lassen. Die Abgabe von Unterlagen kann an den Stadthäusern über die Hausbriefkästen erfolgen.

Die Universität schließt sämtliche Gebäude
Die Gebäude der WWU werden ab Mittwoch, 18.03.2020, 18 Uhr nur noch für Beschäftigte der WWU geöffnet sein.
Spätestens ab Donnerstag, 19.03.2020, ist ein Zugang anderer Personen nicht mehr möglich. Dies gilt ausnahmslos für alle Gebäude der WWU, also auch für die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB). Die Leihfrist für entliehene Medien verlängert sich bis zum 27.4.2020. Für die Gebäude des UKM (Fachbereich Medizin) können andere Regelungen gelten

Zwei Coronafälle aus Quarantäne entlassen
Es gibt auch positive Nachrichten. Die ersten beiden „Corona-Erkrankten“ sind inzwischen wieder gesund und aus der Quarantäne entlassen.  „Und Sorgen um die ärztliche Versorgung muss sich niemand machen. Wir sind sehr gut aufgestellt“, betonte Oberbürgermeister Markus Lewe. „Wir stützen uns in Münster und im Münsterland auf ein starkes und leistungsfähiges Gesundheitssystem“, hieß es auf der Pressekonferenz (am 16.3.), an der auch Prof. Hugo Van Aken, Ärztlicher Direktor des UKM, und Dr. Hendrik Oen von der Kassenärztlichen Vereinigung teilnahmen. Keines der über 220 Intensivbetten in dieser Stadt sei überdies von einem „Coronafall“ belegt.