Archive for August 2016

Die „na dann…“: Ein Wegweiser durch die Stadt Münster

August 29, 2016

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Wer nach Münster kommt, dem dürften schon bald die eigentümlichen Rikschas auffallen, die an zentralen Punkten der Stadt aufgestellt und am Mittwoch noch voller Kartons mit kleinen Heften sind. Es handelt sich um die Druckausgabe der allseits bekannten und geschätzten „na dann…“, ein lebendiger Kleinanzeigenmarkt mit Veranstaltungskalender, der wegen eines Kommentars am Anfang jedes Heftes unter der Überschrift „Presseausweis“ gerade noch als Presseerzeugnis durchgeht. Vor allem aber wird dort fündig, wer etwa als Student auf der Suche nach einem schnellen kleinen Job oder einer günstigen Wohnung ist.  Unter der Rubrik „Ständige Termine“ inserieren eher linke Gruppen: Seien es Fraueninitiativen, Schwule und Lesben, Psychiatrikritiker, die Grüne Jugend oder die Attac-Regionalgruppe. Neben dem presserechtlich verantwortlichen Alt-68er Arno Tilsner schreibt am Anfang des Heftes der CDU-Politrentner und Islam-Apologet Ruprecht Polenz, beide zoffen sich auch auf Facebook, es geht also recht kontrovers zur Sache. Viele Stadtdebatten sind in diesem Miniatur-Presseerzeugnis schon ausgetragen worden, zB die Auseinandersetzung um die Umbenennung des Hindenburgplatzes in Schlossplatz. Seit 1980 gibt es die „na dann…“ schon, die Printauflage ging aber wohl wegen des Internets, wo die „na dann..“ natürlich auch zu finden ist, in den letzen Jahren stark zurück auf 22000. Es bleibt also ungewiss, ob die Rikschas noch sehr lange zum Stadtbild Münsters gehören werden.

Fahrräder verboten

August 26, 2016

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Vor dem Bahnhof in der Fahrradstadt Münster versucht man jetzt einen Abschnitt der Windthorststraße frei von geparkten Fahrrädern zu machen, als Teil eines Projekts, die Gegend attraktiver zu gestalten. Die dort dicht an dicht abgestellten Fahrräder, darunter viele „Fahrradleichen“, wurden weggeräumt, und der Boden als Fahrradsverbotsszone rot markiert. Nach kurzer Zeit waren dort aber schon wieder Fahrräder zu sehen. Was sollen die Leute auch machen, die dort die Geschäfte besuchen? Vielleicht ist die Markierung auch zu missverständlich, manche Zeitgenossen deuten sie nämlich als Fahrradparkzone.

Münster bräuchte eigentlich nicht weniger, sondern entschieden mehr Parkraum für Fahrräder, inbesondere in unmittelbarer Bahnhofsnähe. Dazu würde natürlich beitragen, wenn die vielen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag abgeparkten Schrottfahrräder von der Stadt zügig entsorgt würden.

Orte und Plätze in Münster

August 21, 2016

Münster wird von Besuchern und Einwohnern als gemütliche Stadt empfunden, dazu tragen die überschaubar gestalteten Plätze und die weitgehend autofreie Innenstadt bei. Die Stadtplanung hat immer darauf geachtet, dass sich neue Strukturen in die Stadt einfügen, sodass auch zu erwarten ist, dass die Neubebauung des Sinn-Leffers-Geländes die Altstadtkulisse nicht sprengt.

Eintauchen in die Welt der alten Römer

August 20, 2016

P1000166Mit faszinierenden Vorführungen fesseln heute und morgen die Römertage des Römermuseums in Haltern am See die Besucher. Ob Musikdarbietungen, altes Töpfer- und Kunsthandwerk, Exerzieren der Legionäre oder das Abfeuern von antiken Ballisten am wiederaufgebauten Westtor des einstigen Römerlagers Haltern, fast alles wirkt authentisch und historisch akkurat, mit viel Liebe zum Detail, ausführlich erklärt auch von den Römer-Darstellern. Einiges regt zum Nachforschen an, etwa dass die Römer ein eigenes System hatten, Noten und Musikstücke niederzuschreiben. Groß und klein kommen hier voll auf ihre Kosten.

Die Römer waren auch rechtsrheinisch unterwegs und errichteten entlang der Lippe Stützpunkte, so ist Haltern am See zu seinem Grabungsgelände und Museum gekommen.

Meine Fotoserie von den Römertagen finden sich hier.

Weitere Hinweise zur Veranstaltung finden sich hier.

Im Nebel

August 17, 2016

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

(Hermann Hesse)

Auf der Suche nach Heimat in Gesichtern von Menschen

August 17, 2016

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Man verbindet mit Heimat gemeinhin Landschaften, Orte, Kultur, Bräuche und Stimmungen, der Fotograf Carsten Sanders sucht sie aber in Gesichtern von Menschen.  Er hat dazu Deutschland bereist und hunderte von Porträtbildern von Menschen erstellt, die Deutschland als ihre Heimat ansehen. Das sich ergebende Gesamtbild ist äußerst vielfältig und schließt neben Kopftuchträgerinnen und Behinderten auch Prominente und Stars wie den mittlerweile verstorbenen Hans-Dietrich Genscher oder den Fußballer Sebastian Schweinsteiger mit ein. Alle sind auf gleichmütig wie auf Passbildern dreinsehende Zeitgenossen reduziert und nivelliert.

Noch bis zum 27. August ist die Ausstellung „Heimat. Deutschland – deine Gesichter“ in der Dominikanerkirche an der Salzstraße 10 in Münster zu sehen. Aktuell kann dort auch ein Projekt besichtigt werden, eine großes Modell von Münster zu erstellen (siehe Foto).

Mehr Informationen der Galerie Schemm, die die Ausstellung präsentiert, finden sich hier.

 

Münster bei Nacht

August 12, 2016

P1000121Die Altstadt von Münster präsentiert sich bei  Nacht prächtig illuminiert. Mehr Schnappschüsse finden sich hier.

Die traumhafte Altstadt von Lübeck

August 11, 2016

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Besuchte am vergangenen Wochenende die alte und einst bedeutendste Hansestadt Lübeck, um Architektur zu fotografieren. Die Königin der Hanse mit ihrer romantischen und idyllischen Altstadtinsel mit viel alter Bausubstanz zählt seit Anfang der 1970er Jahre zum UNESCO-Weltkulturerbe.  Ein Tag reicht nicht, um sich in der Innenstadt alles anzusehen, neben dem Buddenbrookhaus, dem ich meine Aufwartung machte, gibt es dort nämlich auch Einrichtungen, die an Willy Brandt und Günter Grass erinnern, ein Hanse-Museum und diverse mächtige alte Kirchen. Auch das Café Niederegger mit seinem großen Angebot an Torten und Marzipan-Mitbringseln oder die urigen Kellergewölbe der Schiffergesellschaft oder des Brauberger laden zum Verweilen ein. Eine Besonderheit Lübecks sind die Gänge und Höfe: In Zeiten starken Bevölkerungswachstums wurden kleine und niedrige Gänge in die Häuserfronten gebrochen, um zu kargen Unterkünften in den Hausinnenhöfen zu gelangen, in denen eher ärmere Menschen einquartiert wurden. Etwas 90 Gänge haben sich bis heute erhalten, die mit den dahinter gelegenen Höfen heute sehr pittoresk wirken.

Mehr Fotos von meinem Rundgang durch Innenstadt finden sich hier.