Archive for the ‘Fotografie’ Category

Braucht Regensburg eine Straßenbahn?

April 25, 2024

Die SPD hat sich jüngst in einer Delegiertenkonferenz geschlossen hinter das Projekt einer „Stadtbahn“ gestellt, womit die Wiedereinführung einer Straßenbahn in Regensburg gemeint ist, die insgesamt 1,2 Milliarden Euro kosten soll. Am 9. Juni wird über dieses Projekt zeitgleich mit der Europawahl in einem Bürgerentscheid abgestimmt. Die SPD stellt sich geschlossen hinter die „Stadtbahn“ und wirbt für ein Ja im Bürgerentscheid. Auf Regensburg Digital ist jetzt mein Bericht von Weichenstellung auf der Stadtverbandsdelegiertenkonferenz online zu lesen. Die Positionen der Stadtbahngegner sind hier zu finden.

Plenum der Stadtverbandsdelegiertenkonferenz am 21.4.2024 im Gewerkschaftshaus.

Christentum und Europa

April 19, 2024
Christian Doleschal (CSU) wollte sich vergewissern, was Europa zusammenhält. Foto: Grafenstein

Der Europageordnete Christian Doleschal (CSU) lud am 13.4.2024 (Europatag in Regensburg) zu einem „Europaforum“ in den „Leeren Beutel“ in Regensburg, um mit Bischof Rudolf Voderholzer und der ehemaligen Staatsministerin und früheren Europaabgeordneten Emilia Müller (CSU) darüber zu sprechen, was Europa zusammenhält. Mein Bericht von der Veranstaltung, der vorab in der „Regensburger Zeitung“ und auf der Nachrichtenseite „idowa“ erschien, kann hier nachgelesen werden.

Ostern auf der Klosterburg Kastl

April 4, 2024
Kastl war einst ein mächtiges Kloster.

Tief in die deutsche und bayerische Geschichte des Mittelalters kann man eintauchen, wenn man in die nördliche Oberpfalz hineinfährt und die Klosterburg in Kastl besucht. Auf dem Höhepunkt des Investiturstreits zwischen geistlicher und weltlicher Macht widmeten nordbairische Adelige ihr gemeinsame Burg in Kastl zu einem einflussreichen Kloster um. Dies passte in den kirchlichen Geist der Zeit, der vom Kloster Cluny ausging. Zu Macht gekommene Adelsgeschlechter wollten jetzt oftmals eine Grablege für ihre Familie in würdigem Rahmen haben. Die Bedeutung des Adels für das Koster kann man unweigerlich in der imposanten romanischen Kirche St. Peter auf dem immer noch stark befestigten Burgberg erkennen. Schon am Eingang wird man vom Grabmal des Ritters Pollinger und den kunstvollen Figuren der Stifter, Otto von Habsberg, Friedrich von Kastl und Berengar von Sulzbach, begrüßt. Das Kirchenschiff ist im Innern von einem außergewöhnlichen Wappenfries mit 70 Wappen von Herrscher- und Adelsgeschlechtern umrankt, die meist einen regionalen Bezug aufweisen. An Wappentafeln über dem Chorgestühl sind die Wappen nochmals zu sehen. Unter ihnen befindet sich aus das Wappen des Tannhäusers bzw. der Tannhausen. War der Tannhäuser ein Oberpfälzer? Diese Frage bleibt bis heute ungeklärt.

Ein gutes Verhältnis zu den Benediktiner-Mönchen des Klosters hatte auch Kaiser Ludwig der Bayer, der Kastl verschiedentlich besuchte. Seine als Kind verstorbene Tochter Anna wird in Kastl als Mumie aufgebahrt. In Kastl ist auch sein kaiserlicher Feldhauptmann Seyfried Schweppermann begraben, der sich in diversen großen Ritterschlachten an der Seite Ludwigs bewährte, was der Kaiser danach, wie die Legende besagt, mit einer Sonderration belohnte: Jedem ein Ei, dem braven Schweppermann aber zwei!

Bemerkenswert sind neben den vielen Grabmälern und Wappen auch die sonstigen mittelalterlichen Wandmalereien, die Aufschluss über die einstige Buntheit der heute in beruhigendem Weiß gehaltenen Kirche geben und Christus und verschiedene Heilige zeigen. Benediktiner, Bilderstürmer, Jesuiten, Malteser, Flüchtlingslager und Internat, vieles hat die geschichtsträchtige Anlage erlebt und durchlitten, heute präsentiert sie sich aber in gutem baulichen Zustand und beherbergt eine Hochschulstandort der bayerischen Polizei.

Der Aufstieg kann entweder zu Fuß über eine steile, aber bewältigbare Treppe von der alten Bahnhofstation im Ort mit kleiner Ausflugsgastronomie erfolgen, wo man auch sein Auto abstellen kann. Alternativ kann man auch mit dem Auto auf den Burgberg fahren. Die Umgebung der Burg lädt zum Wandern ein, etwa kann die sogenannte Schweppermannsburg in Pfaffenhofen zum Ziel einer kleinen Tour gemacht werden. Weitere Fotos von der Klosterburg Kastl und der Schweppermannsburg finden sich hier.

Die Schweppermannsburg mit Bergfried und Burgstall kann leider nur teilweise besichtigt werden.

Should Germany Get the Bomb?

Februar 27, 2024

Deutschland gilt als das Land der Atomkraftgegner und hat mit Abschaltung der letzten Atomkraftwerke den Ausstieg beendet. Im starken Kontrast dazu bewirkt jedoch der Großangriff Russlands auf die Ukraine und die kaum verhohlene Drohung Putins mit einem Atomschlag und dazu die Energiekrise eine Veränderung der Stimmungslage bzgl. Atomkraftwerken und Kernwaffen: Drei Viertel der Befragten sind mittlerweile nach Umfragen für eine Überprüfung des Atomausstiegs. War 2021 noch eine Mehrheit von 57 Prozent für den Abzug der in Deutschland stationierten amerikanischen Atomwaffen, war 2022 nun eine Mehrheit von 52 Prozent für deren Verbleib. Auch in der Ampel-Koalition gab es ein Umdenken.

In deutscher Politik, Medien und Sicherheitskreisen werden seit 2022 wieder Stimmen laut, die die Schaffung europäischer Atomstreitkräfte durch Zusammengehen mit Frankreich oder gar deutscher Atomstreitkräfte fordern oder thematisieren. Jüngst haben im Februar 2024 die Katarina Barley (SPD) und Christian Lindner (FDP) die Frage europäischer Atomstreitkräfte erneut aufs Tapet gebracht.
Hintergrund sind auch Verunsicherungen über die Verlässlichkeit der nuklearen Beistandsgarantie und des NATO-Verbleibs der USA, die zuletzt seit dem Hochkommen Donald Trumps aufgetreten sind und insbesondere im Hinblick, auf dessen befürchtete Wiederwahl 2024 fortbestehen, immerhin stand Trump 2018 als Präsident schon kurz davor, aus der NATO auszutreten.

Da eine Debatte mit prominenter und umfassender Beteiligung keine Nischendiskussion mehr ist, bin ich in einer wissenschaftlichen Arbeit der Frage nachgegangen und habe zu verklären versucht, was für und was gegen eine atomare Bewaffnung Deutschlands oder eine europäische Atomstreitmacht unter Beteiligung Deutschlands im Zusammengehen mit Frankreich spricht. Die immer noch aktuelle Seminararbeit aus dem Jahr 2022 ist jetzt im GRIN-Verlag unter dem Titel „Deutsche und europäische Atomstreitkräfte aus neorealistischer und historischer Perspektive“ erschienen.

Nach einer Klärung der Grundannahmen des Neorealismus nach Kenneth N. Waltz, der zur theoretischen Grundlage der vorliegenden Arbeit gemacht wird, wird zunächst untersucht, was Waltz, der sich intensiv zu Fragen atomarer Rüstung Gedanken gemacht hat, zu Perspektiven für Proliferation und für deutsche oder deutsch-französische Atomstreitkräfte (vorher-)gesagt hat. Die Geschichte wird dann auch anhand weiterer Quellen befragt: Welche Wurzeln und Vorläufer hat die aktuelle Debatte in der bundesdeutschen Geschichte? Warum hat Deutschland nie Atomstreitkräfte aufgebaut oder Alternativen zum atomaren Schutzschirm der USA in Form der Beteiligung an französischen oder europäischen Atomstreitkräften verwirklicht?

Atombombentest mit dem Codenamen „Castle Romeo“ auf dem Bikini-Atoll, 1954. Foto: NNSA

English version:

Germany is considered the land of nuclear opponents and has completed its exit with the shutdown of the last nuclear power plants. However, in stark contrast, Russia’s major attack on Ukraine and Putin’s barely veiled threat of a nuclear strike, along with the energy crisis, have caused a shift in attitudes towards nuclear power plants and nuclear weapons: Three-quarters of respondents are now in favor of reviewing the nuclear phase-out, according to surveys. While in 2021, a majority of 57 percent supported the withdrawal of American nuclear weapons stationed in Germany, by 2022, a majority of 52 percent favored their retention. Even within the Ampel Coalition, there has been a reconsideration.

Since 2022, voices have emerged again in German politics, media, and security circles advocating or discussing the creation of European nuclear forces through cooperation with France or even German nuclear forces. Recently, in February 2024, Katarina Barley (SPD) and Christian Lindner (FDP) once again brought up the issue of European nuclear forces.

This is also fueled by uncertainties about the reliability of the nuclear assistance guarantee and the USA’s NATO membership, which have arisen since the rise of Donald Trump, and particularly in light of his feared reelection in 2024. After all, Trump came close to withdrawing from NATO during his presidency in 2018.

As a debate with prominent and comprehensive participation is no longer a niche discussion, I have addressed the question in a scholarly work, examining the arguments for and against Germany’s nuclear armament or a European nuclear force involving Germany in cooperation with France. The still relevant seminar paper from 2022 has now been published by GRIN Verlag under the title „German and European Nuclear Forces from a Neorealist and Historical Perspective.“

After clarifying the basic assumptions of Neorealism according to Kenneth N. Waltz, which serves as the theoretical foundation of this work, it is first examined what Waltz, who has extensively considered issues of nuclear armament, has (previously) said about perspectives for proliferation and for German or German-French nuclear forces. History is then also explored through other sources: What are the roots and precursors of the current debate in German history? Why has Germany never built nuclear forces or realized alternatives to the nuclear umbrella of the USA in the form of participation in French or European nuclear forces?

In eigener Sache: Kaffeespende für Burkhard!

Februar 24, 2024

Wenn Ihnen die Beiträge, Texte und Fotografie auf meinem kostenlos einsehbaren Blog und auf anderen Social-Media-Kanälen gefallen und Sie meine publizistische Tätigkeit und meine Recherchen unterstützen möchten, können Sie ab sofort via PayPal spenden, indem sie diesen Link anklicken. Sie finden ihn auch rechts unten in der Blogleiste neben den einzelnen Beiträgen. Auch kleine Beträge wie die in Bloggerkreisen verbreitete Kaffeespende sind willkommen!
Vielen Dank!

Why is the Ukraine War a Toxic Conflict?

Januar 18, 2024

In my 2023 master’s thesis, I explore why the Ukraine War has evolved into a highly intense, prolonged, and potentially escalatory „toxic“ conflict. Without considering other variables, this is explained by categorizing the Ukraine War as an intercultural conflict according to Samuel P. Huntington’s theory of the „Clash of Civilizations.“ The thesis is now published by GRIN Verlag.

According to Huntington, a conflict is intercultural when opposing parties come from two different civilizations. Huntington identifies two forms of intercultural conflicts that can escalate into wars: fault line conflicts with intense identity ties at the borders between civilizations and core state conflicts between dominant powers from different civilizations. The thesis argues that the Ukraine War cannot be classified as a fault line conflict or war occurring at the border between two civilizations with opposing parties belonging to different civilizations. Despite the Ukraine being influenced more by Western culture than the Orthodox core state of Russia, the two countries share cultural similarities.

However, the thesis demonstrates that with a broader perspective that includes Ukraine’s supporters, an intercultural conflict in the form of a core state conflict is present. This conflict is indirectly and directly waged primarily between Russia and the core state of the West, the United States, supported by almost the entire Western world.

Additionally, the Ukraine War, especially in the relationship between Russia and Ukraine, exhibits a strong identity connection. The conflict parties extensively refer to cultural elements such as religion, language, and history. Politicians‘ speeches, as well as current publications and media coverage on the policies of both warring parties, were analyzed to provide evidence. The conclusion of the thesis warns against Western interventions in other cultural civilizations and the escalation of current war developments and tensions into a Third World War.

The Rightward Drift of the AfD in the Wahl-O-Mat

Januar 18, 2024

With the establishment of the Alternative for Germany (AfD) in 2013, a party commonly considered to be to the right of the CDU has established itself in all German parliaments and the European Parliament, causing uncertainty in society and raising questions. Is the AfD freedom-conservative or tendentially socialist, right-populist or right-radical, or even wholly or partially right-extremist?

The first Voting Advice Applications (VAA) emerged with the Stemwijzer in 1989. With these computer programs, interested individuals can get an overview of the extent to which various parties or candidates align with their own political positions on major bundles of policy issues. This suggests making VAAs usable for party research as well.

Linhart therefore came up with the idea of using the data from the Wahl-O-Mat, a VAA from the Stemwijzer family, to analyze the AfD more closely and systematically compare it with other parties. He examined the state elections from 2014 to 2016.

Since more than half a decade has passed since then, it seemed interesting to me at the beginning of 2021 to follow up here and investigate the position and transformation of the AfD in relation to other parties, including nationwide elections such as the federal elections and the European elections. Thus, the seminar paper written at that time poses the following guiding question: How does the similarity of the AfD to other parties in the Wahl-O-Mat change from 2013 to 2019, and how can this transformation be explained?

Sub-aspects addressed in connection with this guiding question can be formulated into the following questions:

Localization: Does the AfD manage to offer a substantive alternative to the older parties, especially in the conservative and right-wing spectrum, compared to the Christian Democracy of the CDU on the one hand and the traditional right-wing extremism of the NPD (The Homeland) on the other hand?

Transformation: Are there indications that the AfD is radicalizing or undergoing a rightward drift? Are there signs of right-populism and right-extremism?

The seminar paper addressing these questions has now been published by GRIN Verlag. Take a look. Expert opinions on the AfD are sought, followed by a quantitative comparison of the AfD with other parties in the Wahl-O-Mat from 2013 to 2019 for the European and federal elections regarding their percentage agreement, and a qualitative position comparison is conducted. The results are brought together and discussed in an overall assessment over time.

The University of Münster.

„Der Begriff des Politischen“ und die Folgen

Januar 9, 2024

Mit einer in ihrer Widersprüchlichkeit zunächst verblüffenden Auswahl an Folgen, Konsequenzen und Anwendungen von Carl Schmitts wegweisender Schrift „Der Begriff des Politischen“ (1932) befasst sich meine Seminararbeit aus dem Jahr 2022, die jetzt im GRIN-Verlag erschienen ist. Carl Schmitt war ein Staatsrechtslehrer der Weimarer Republik und des Dritten Reiches und gilt als ein Klassiker der politischen Philosophie. Sein Wirken in der Endphase der Weimarer Republik, zu der Aufgrund des Aufstiegs rechter politischer Kräfte in der Gegenwart viele Parallelen gezogen werden, macht Schmitts Werk zu einem Gegenstand gesteigerten Interesses.

Die Arbeit setzt ihren Fokus auf die Innenpolitik und fragt, ob Carl Schmitt zugleich Antisemit und ein geistiger Vater der „wehrhaften Demokratie“ der Bundesrepublik Deutschland war und ob er bis heute eine wichtige Bezugsfigur der Neuen Rechten ist. Vorangestellt ist eine Zusammenfassung der Grundgedanken des Werks, deren bekanntester ist, dass die politische Unterscheidung die zwischen Freund und Feind sei. Hinsichtlich das Antisemitismus wird insbesondere Schmitts Unterscheidung zwischen persönlicher und politischer Feindschaft auf ihre Konsequenzen im Nationalsozialismus hin geprüft und sogar auf Schmitt selbst angewendet. Hinsichtlich der Vaterschaft der wehrhaften Demokratie werden Schmitts Schriften aus der Weimarer Republik und die konkrete Umsetzung seines Gedankenguts im Grundgesetz und in der Verfassungsschutzpraxis untersucht, sein Wirken aber auch in Kontext mit weiteren Verfechtern der wehrhaften Demokratie gerückt. Der aktuelle, nicht nur geistesgeschichtliche, Bezug der Neuen Rechten zu Carl Schmitt wird u.a. anhand der Durchsicht der Zeitschrift „Sezession“ Gegenstand näherer Untersuchung, wobei auch hinterfragt wird, was der Grund für diese anhaltende Verehrung ist. Das Fazit der Arbeit kulminiert in Überlegungen, wie sinnhaft das Konzept der „wehrhaften Demokratie“ vor dem Hintergrund des dargelegten (geistes-)geschichtlichen und politischen Kontextes eigentlich ist.

Viele Veranstaltungen der Politikwissenschaft finden im Vielberth-Gebäude der Universität Regensburg statt.                          

Sightseeing in the Northern Upper Palatinate

September 12, 2023

The Northern Upper Palatinate, a often overlooked tourist region in Bavaria, is home to a wealth of historical and cultural treasures and much untouched nature. It is historically associated with the Electoral Palatinate, but belongs to Old Bavaria, and Upper Palatinate German is a prominent Bavarian dialect, known for his diphthongs. Here are the most important attractions that you should not miss on your visit to this fascinating area.

1. Leuchtenberg Castle Ruin

The Upper Palatinate is also known as the „Land of a Hundred Castles“. Leuchtenberg Castle Ruin proudly towers high on a hill, visible from afar. With its eventful history dating back to the 12th century, this legendary fortress offers a fascinating glimpse into the past. The well-preserved ruins and the breathtaking views make it a must-see for history buffs and nature lovers alike. From May to July, the famous castle festivals take place within the castle walls, representing the largest open-air theater in eastern Bavaria.

2. Flossenbürg: Concentration Camp Memorial and Castle Ruin

The Flossenbürg Concentration Camp Memorial is a moving testimony to the dark chapters of history. The former Flossenbürg concentration camp commemorates the victims of National Socialism. A visit to this place is a moving experience that helps to keep the sobering memory of the past alive.

Only a few kilometers from the concentration camp memorial, Flossenbürg Castle Ruin rises majestically above the landscape. With a history dating back to the 11th century, this old Staufer castle offers a fascinating glimpse into medieval architecture and life in times past. The climb to the ruins is rewarded with a view of the Upper Palatinate Forest, of which it is a landmark.

3. Cities in the Northern Upper Palatinate: Amberg and Weiden

Amberg: The „Stadtbrille“ is a watergate at the river Vils. Photo: Grafenstein

The charming town of Amberg, picturesquely situated on the Vils River, is home to a well-preserved and strongly fortified old town with a rich history. The Gothic town hall, the Martinskirche church, and the Stadtbrille, a watergate with a striking reflection in the Vils, are among the architectural highlights. Stroll through the cobblestone streets and discover the history behind the well-preserved city walls, which are three kilometers long. The collections of the Town Museum are remarkable and inform among other things about Amberg’s past as part of the Electoral Palatinate. The Air Museum in Amberg makes the interesting attempt to represent something invisible.

Old Town Hall and Oberer Markt in Weiden. Photo: Grafenstein

In rivalry with Amberg, the historical center of the Upper Palatinate, the city of Weiden, which is also known as the „heart of the northern Upper Palatinate“, stands. Weiden enchants with an equally picturesque old town lined with colorful patrician houses. The Old Town Hall, the St. Michael’s City Church, and the Art Nouveau St. Josef’s Church are just a few of the architectural treasures that Weiden has to offer. The city also has a long tradition in porcelain production, which can be traced back at the Ceramic Museum in the „Waldsassener Kasten“.

4. The Upper Palatinate Open-Air Museum in Neusath-Perschen

The Neusath-Perschen Open-Air Museum is a living journey into the past. It shows historical buildings, including farmhouses, barns, and mills, which have been rebuilt in new surroundings. Visitors can experience rural life in times past and learn about traditional crafts and customs.

5. The Basilica of Waldsassen

The Waldsassen Abbey Basilica is an impressive example of Baroque architecture and a spiritual center. Its magnificent interior with stucco work, paintings, relics and precise craftsmanship attracts art lovers and pilgrims alike.

6. Monte Kaolino

Monte Kaolino in Hirschau is a unique attraction and a paradise for leisure sports enthusiasts. It is the world’s largest artificial sand mountain and offers activities such as sandboarding and sand skiing. The rewarding view from the top of Monte Kaolino and the diverse sports opportunities make this place a popular destination for adventure seekers and nature lovers alike. The sand mountain was created as a waste heap for quartz sand from the neighboring kaolin mines.

7. The Theuern Castle

The Theuern Castle is an impressive example of the hammer castles in the region. It was built in the 18th century in the late Baroque style. The hammer castles are a unique heritage of the region and testify to its industrial past. These manor houses that once belonged to hammer mills tell of the importance of iron processing in the region: The Upper Palatinate is also known as the „Ruhrgebiet of the Middle Ages“. The grounds of Theuern Castle house a mining and industrial museum, which also offers access to a hammer mill and a glass polishing plant in the style of an open-air museum.

The attractions of the northern Upper Palatinate tell of a rich history in relaxing nature. The region is characterized by wooded hills, picturesque rivers, and lakes. Hikers and nature lovers will find numerous hiking trails and untouched landscapes here that invite exploration. Whether you want to immerse yourself in the past or enjoy the beauty of the landscape, the mentioned destinations will make your visit an unforgettable experience. The northern Upper Palatinate undoubtedly has a lot to offer, but it is still a insider tip of Bavarian authenticity that is not overrun by tourists.

Sehenswertes in der nördlichen Oberpfalz

September 10, 2023

Die nördliche Oberpfalz, eine oft übersehene Tourismus-Region in Bayern, beheimatet eine Fülle von historischen und kulturellen Schätzen und viel unberührte Natur. Mit der Kurpfalz ist sie historisch verbunden, gehört aber zu Altbaiern, Oberpfälzisch ist ein markanter bairischer Dialekt, der besonders für seine Diphthonge bekannt ist.

Hier sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die Sie bei Ihrem Besuch in dieser faszinierenden Gegend nicht verpassen sollten.

1. Die Burgruine Leuchtenberg
Die Oberpfalz wird auch „Land der hundert Burgen“ genannt. Prominent trohnt die Burgruine Leuchtenberg weithin sichtbar hoch auf einem Hügel. Mit ihrer bewegten Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, bietet diese sagenumwobene Festung einen fesselnden Einblick in die Vergangenheit. Die gut erhaltenen Ruinen und die atemberaubende Aussicht machen sie zu einem Muss für Geschichtsinteressierte und Naturliebhaber gleichermaßen. Von Mai bis Juli finden innerhalb der Burgmauern die bekannten Burgfestspiele statt, sie stellen das größte Freilichttheater Ostbayerns dar.

2. Flossenbürg: KZ-Gedenkstätte und Burgruine
Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ist ein bewegendes Zeugnis der dunklen Kapitel der Geschichte. Das ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. Ein Besuch dieses Ortes ist ein ergreifendes Erlebnis, das dazu beiträgt, die mahnende Erinnerung an die Vergangenheit aufrechtzuerhalten.

Nur wenige Kilometer von der KZ-Gedenkstätte entfernt erhebt sich die Burgruine Flossenbürg majestätisch über der Landschaft. Mit einer Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht, bietet diese alte Stauferburg einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Architektur und das Leben in vergangenen Zeiten. Der Aufstieg zur Ruine wird mit einem Ausblick in den Oberpfälzer Wald belohnt, dessen Wahrzeichen sie ist.

Burgruine Flossenbürg. Foto: Grafenstein

3. Städte in der nördlichen Oberpfalz: Amberg und Weiden
Die charmante Stadt Amberg, malerisch an der Vils gelegen, beherbergt eine gut erhaltene und stark befestigte Altstadt mit einer reichen Geschichte. Das gotische Rathaus, die Martinskirche und die Stadtbrille, eine markante Spiegelung in der Vils, gehören zu den architektonischen Höhepunkten. Spazieren Sie durch die gepflasterten Straßen und entdecken Sie die Geschichte hinter der äußerst gut erhaltenen, drei Kilometer langen Stadtmauer. Bemerkenswert sind umfangreichen Sammlungen des Stadtmuseums, das unter anderem die kurpfälzische Vergangenheit der Oberpfalz nachzeichnet. Das Luftmuseum in Amberg unternimmt den interessanten Versuch, etwas Unsichtbares darzustellen.
In Rivalität mit Amberg, dem historischem Zentrum der Oberpfalz, steht die Stadt Weiden, die auch als „Herz der nördlichen Oberpfalz“ bezeichnet wird. Weiden verzaubert mit einer gleichfalls malerischen Altstadt, die von den Giebeln farbenfroher Bürgerhäusern gesäumt ist. Das Alte Rathaus, die Stadtkirche St. Michael und die Jugendstilkirche St. Josef sind nur einige der architektonischen Schätze, die Weiden zu bieten hat. Die Stadt hat auch eine lange Tradition in der Porzellanherstellung, die im Keramik-Museum im „Waldsassener Kasten“ nachvollzogen werden kann.

Das Obere Tor der Weidener Altstadt. Foto: Grafenstein

4. Das Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath-Perschen
Das Freilandmuseum Neusath-Perschen ist eine lebendige Reise in die Vergangenheit. Es zeigt historische Gebäude, darunter Bauernhäuser, Scheunen und Mühlen, die in neuer Umgebung wiederaufgebaut wurden. Besucher können das ländliche Leben vergangener Zeiten erleben und traditionelles Handwerk und Brauchtum kennenlernen.

5. Die Basilika Waldsassen
Die Stiftsbasilika Waldsassen ist ein beeindruckendes Beispiel barocker Architektur und ein spirituelles Zentrum. Ihr prächtiges Interieur mit Stuckarbeiten, Gemälden, Reliquien und präziser Handwerkskunst zieht Kunstliebhaber und Pilger gleichermaßen an.

6. Monte Kaolino
Der Monte Kaolino in Hirschau ist eine einzigartige Attraktion und ein Paradies für Freizeitsportler. Er ist der größte künstliche Sandberg der Welt und bietet Aktivitäten wie Sandboarding und Sandski. Die ergiebige Aussicht von der Spitze des Monte Kaolino und die vielfältigen Sportmöglichkeiten machen diesen Ort zu einem beliebten Ziel für Abenteuerlustige und Naturliebhaber gleichermaßen. Entstanden ist der Sandberg als Halde für Quarzsand aus den benachbarten Kaolingruben.

7. Das Schloss Theuern
Das Schloss Theuern ist ein beeindruckendes Beispiel für die Hammerschlösser in der Region. Es wurde im 18. Jahrhundert im späten Barockstil erbaut.  Die Hammerschlösser sind ein einzigartiges Erbe der Region und zeugen von ihrer industriellen Vergangenheit. Diese einst zu Hammerwerken gehörenden Herrenhäuser erzählen von der Bedeutung des Eisenverarbeitung in der Region: Die Oberpfalz wird auch „Ruhrgebiet des Mittelalters“ genannt. Das Gelände des Schlosses Theuern beherbergt ein Bergbau- und Industriemuseum, das nach Art eines Freilandmuseums auch Zugang zu einem Hammerwerk und einem Glaspolierwerk bietet.

Die Sehenswürdigkeiten der nördlichen Oberpfalz erzählen von einer reichen Geschichte in erholsamer Natur. Die Region ist von bewaldeten Hügeln, malerischen Flüssen und Seen geprägt. Wanderer und Naturliebhaber finden hier zahlreiche Wanderwege und unberührte Landschaften, die zum Erkunden einladen. Ganz gleich, ob Sie in die Vergangenheit eintauchen oder die Schönheit der Landschaft genießen möchten, die genannten Ausflugsziele werden Ihren Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Die nördliche Oberpfalz hat zweifellos viel zu bieten, ist dabei nach wie vor ein von Touristen nicht überrannter Geheimtipp bayerischer Urtümlichkeit.