Posts Tagged ‘Katholizismus’

Christentum und Europa

April 19, 2024
Christian Doleschal (CSU) wollte sich vergewissern, was Europa zusammenhält. Foto: Grafenstein

Der Europageordnete Christian Doleschal (CSU) lud am 13.4.2024 (Europatag in Regensburg) zu einem „Europaforum“ in den „Leeren Beutel“ in Regensburg, um mit Bischof Rudolf Voderholzer und der ehemaligen Staatsministerin und früheren Europaabgeordneten Emilia Müller (CSU) darüber zu sprechen, was Europa zusammenhält. Mein Bericht von der Veranstaltung, der vorab in der „Regensburger Zeitung“ und auf der Nachrichtenseite „idowa“ erschien, kann hier nachgelesen werden.

Katholikentag: Sicherheit soll höchste Priorität haben

Mai 3, 2018

Das Sicherheitskonzept des Katholikentags ist genehmigt. Das erklärte der Beigeordnete der Stadt Münster, Wolfgang Heuer, anlässlich einer Pressekonferenz in Münster. „Alle zuständigen Behörden haben zum Sicherheitskonzept des Katholikentags ihr Einvernehmen erklärt“, so der Leiter des Dezernats für Bürgerservice, Personal, Organisation, Ordnung, Brandschutz und IT und Vorsitzender der Sicherheitskommission der Stadt Münster.

Er sei zuversichtlich, dass sowohl der Sicherheit an den Tagen höchste Priorität eingeräumt wird und gleichzeitig die Teilnehmenden einen schönen und fröhlichen Katholikentag erleben werden. „Der Katholikentag wird für Münster ein herausragendes Ereignis werden.“

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Wolfgang Heuer: Der Katholikentag wird „ein herausragendes Ereignis“.  Foto: Katholikentag/Katzenberger

Das 100-seitige Sicherheitskonzept des Katholikentags beinhaltet vorbeugende Maßnahmen, die den Brandschutz und Rettungseinsätze gewährleisten, die Besucherströme leiten und die Kommunikation zwischen dem Veranstalter und den beteiligten Behörden sicherstellen.

Nach der Amokfahrt in Münster sei das Konzept nur in wenigen Bereichen verändert worden, so der Geschäftsführer des Katholikentags, Roland Vilsmaier. „Objektiv, so die Polizei, hat sich das Gefährdungsrisiko in der Stadt nicht erhöht. Wir mussten deshalb an unserem ausgefeilten und über Monate hinweg entstandenen Sicherheitskonzept nur an wenigen Stellschrauben drehe“, erklärte Vilsmaier. Auf Nachfragen erklärte er, dass Sperren gegen Amokfahrer mit Wassertanks und Fahrzeugen gesichert werden. Bei den Interessenten am Katholikentag habe er keine Beunruhigung wegen der zurückliegenden Amokfahrt in Münster feststellen, nur Zuspruch und keine Absagen.

In der Innenstadt Münsters werde während der fünf Tage vom 9. bis 13. Mai das normale Leben weitergehen. „Der Katholikentag wird die Stadt zum Brodeln bringen“, so Vilsmaier. Trotzdem gebe es aufgrund der fast 1000 Veranstaltungen an 100 Orten in der Stadt, die auch alle Stadtplätze belegen, natürlich Einschränkungen für Anwohner und Betriebe, die aber so gering wie möglich gehalten werden sollen. „Wir hoffen dabei auf das Verständnis der Bevölkerung“, so Roland Vilsmaier.

Unter anderem werde die B54 in der Höhe des Schlossplatzes und einige Straßen in der Altstadt gesperrt. Der Lieferverkehr ist überall zwischen Mitternacht und 9.00 Uhr möglich. Zudem fällt der Markt auf dem Domplatz am Mittwoch, 9. Mai, aus.

Auch die Parkflächen und Parkhäuser in der Innenstadt sind nicht alle zugänglich. Deshalb rät Vilsmaier auch allen, die noch am Katholikentag teilnehmen wollen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Münster zu kommen – das Ticket im WestfalenTarif ist in den Karten des Katholikentags schon enthalten.

„Wir werden in der Stadt eine große Fußgängerzone von der Salzstraße bis zum Schlossplatz haben“, so Wolfgang Heuer von der Stadtverwaltung.

Da zum Katholikentag mit einem großen Besucherzustrom gerechnet wird, wird der öffentliche Personennahverkehr in der Region verstärkt werden. Außerdem konnten die Stadtwerke die Betriebszeiten der Busse in Münster an den Katholikentagstagen ausweiten: Diese fahren auch am Feiertag Christi Himmelfahrt und dem Wochenende nach dem Werktagsfahrplan. Zudem wird die Zeit des Tagesnetzes, in dem die Busse alle 20 Minuten kommen, am Donnerstag, Freitag und Samstag bis 24 Uhr ausgedehnt.

Der Katholikentag sei in der Stadt schon zu sehen, so Vilsmaier: Die ersten Aufbauten seien in vollem Gange, demnächst sind Bühnen, die Pavillons der Kirchenmeile und die Servicepunkte zu sehen. „Die Innenstadt wird sich verändern, sie wird die Farbe des Katholikentags annehmen und türkisfarben glänzen. Aber bis es soweit ist, haben wir noch viel Arbeit vor uns“, so Roland Vilsmaier.

Weniger als die Hälfte der Münsteraner ist noch katholisch

Mai 3, 2018

Der kommende Katholikentag wird Münster noch einmal als Hochburg des Katholizismus in den Fokus rücken, die Statistik spricht aber mittlerweile eine andere Sprache: Am Jahresende 2017 war von den 309 429 Einwohnerinnen und Einwohnern Münsters nur noch weniger als die Hälfte (47,1 Prozent) römisch-katholischen Glaubens.

Die Stadtteile bieten dabei ein unterschiedliches Bild: In Sprakel (57,8 Prozent), Amelsbüren (56,5 Prozent) und Nienberge (54,8 Prozent) ist der Anteil der katholischen Bevölkerung besonders hoch. In Gremmendorf-West (38,8 Prozent), Berg Fidel (37,1 Prozent) und Coerde (35,2 Prozent) liegt er dagegen deutlich unter dem städtischen Durchschnitt.  Immerhin zwei Drittel (66,7 Prozent) der Seniorinnen und Senioren im Alter von 80 und mehr Jahren sind in Münster katholisch. Im Alter von unter 20 Jahren gehört aber nur noch gut ein Drittel der münsterschen Bevölkerung dieser Konfession an. In der Altersgruppe der 60- bis 79-Jähringen ist gut die Hälfte (52,4 Prozent) katholisch.

Betrachtet man die Gesamtheit der 145 636 Katholiken, so sind knapp 15 Prozent jünger als 20 Jahre, etwa ein Drittel (32,5 Prozent) ist 20 bis 39 Jahre alt, jeder Vierte 40 bis 59 Jahre (25,9 Prozent) und jeder Fünfte 60 bis 79 Jahre (19 Prozent). Senioren im Alter von 80 und mehr Jahren haben einen Anteil von 7,7 Prozent der katholischen Bevölkerung in Münster.

20,1 Prozent der Bevölkerung Münsters waren Ende 2017 Mitglied der evangelischen Kirche. 32 Prozent bekannten sich zu anderen Glaubensgemeinschaften oder waren konfessionslos.

Quelle: Stadt Münster.

Viel Politprominenz auf dem Katholikentag

April 27, 2018

Das Bundeskabinett ist beim Katholikentag in Münster so stark vertreten, wie selten zuvor: Die Organisatoren erwarten zehn von 16 Mitgliedern der Regierung bei Veranstaltungen und als Gesprächspartner für Podien. So sagten in den vergangenen Tagen Bundesjustizministerin Katarina Barley und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu. Schon länger bekannt sind die Zusagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Bundesminister Horst Seehofer,  Hubertus Heil,  Julia Klöckner, Franziska Giffey, Jens Spahn, Anja Karliczek und Gerd Müller. Auf einem Podium wird außerdem auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters sprechen.

Für Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, ist dieser hohe Grad der Beteiligung von Mitgliedern des Bundeskabinetts ein „Ausdruck der Wertschätzung des Katholikentags. Er zeigt auch dessen hohe Bedeutung, nicht nur für den Raum der Kirche, sondern auch weit darüber hinaus für die gesamte Gesellschaft. Dies gilt generell bei einem Katholikentag aber besonders bei diesem, der sich das Leitwort ‚Suche Frieden‘ gegeben hat.“

Fest steht mittlerweile auch die Zusammensetzung des Podiums mit Beteiligung von Bundeskanzlerin Angela Merkel: Sie wird mit Kardinal Peter Turkson, dem Präfekten des neuerrichteten „Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen“ im Vatikan und dem Volkswirt und Friedensforscher Prof. Tilman Brück zum Thema „Deutschland in einer veränderten Weltlage – Wie umgehen mit Konfliktherden und aggressiven Regimes?“ diskutieren. Die Journalistin Astrid Prange von der Deutschen Welle moderiert das Podium. (Weitere Informationen unter katholikentag.de/merkel)

Katarina Barley nimmt an der Veranstaltung mit dem kolumbianischen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträgers Juan Manuel Santos teil, an der auch Pater Michael Heinz SVD, Hauptgeschäftsführer des Hilfswerkes Adveniat, beteiligt ist.

Hinweis: Weitere Informationen zum Programm sind zu finden unter katholikentag.de/programm. Bei Eingabe des Namens in die Suchleiste werden die jeweiligen Veranstaltungen angezeigt. Diese Funktion gibt es auch für unterwegs mit der App des Katholikentags – Downloadmöglichkeit unter katholikentag.de/app

Auch die AfD soll zum Katholikentag gehören

April 19, 2018

Die Einladung des kirchenpolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, zu der Veranstaltung des Katholikentags „Nun sag‘, wie hast du’s mit der Religion? – Die Haltung der Bundestagsparteien zu Kirche und Religion in Staat und Gesellschaft“ hat in der Öffentlichkeit zu einer breiten, nicht immer sachlichen Debatte geführt. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Stefan Vesper, hat im Auftrag der Leitung des 101. Deutschen Katholikentags Münster 2018 zu verschiedenen Anfragen hierzu folgende Erklärung übermittelt:

„Frühzeitig, bereits vor der Bundestagswahl, hat die paritätisch von Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und Bistum Münster besetzte Katholikentagsleitung entschieden, aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen in unserem Land das Verhältnis des Staates und der Gesellschaft zu den Religionen und Kirchen zu thematisieren. Dies ist nach unserer Überzeugung ein wichtiges Thema für den gesellschaftlichen Frieden.

Wichtige Ansprechpartner in dieser Debatte sind die kirchenpolitischen Sprecher der Bundestagsparteien, die wir aus diesem Grund zu unserer Veranstaltung eingeladen haben. Zu unserem Bedauern stellt die AfD nun seit dem Wahltag eine große Fraktion im Bundestag. Nach intensiver Diskussion sind wir deshalb zu der Ansicht gekommen, dass es eine demokratische Notwendigkeit ist, bei unserer Veranstaltung alle im Bundestag vertretenen Positionen, auch die der AfD, durch die kirchenpolitischen Sprecher zur Diskussion zu stellen.

Wir sind in der Katholikentagsleitung gemeinsam davon überzeugt, dass es höchste Zeit ist, angesichts der Realitäten in unserem Land und in unserem Parlament, in eine neue Phase der politischen Auseinandersetzung mit populistischen Strömungen einzutreten: Wir müssen aktiv und persönlich streiten mit denen, die unsere Demokratie verachten und verhöhnen. Und wir müssen viel intensiver mit denen reden, die aus Frust und Protest AfD gewählt haben. Zu dieser politischen Kultur will der Katholikentag seinen Beitrag leisten.

Vor diesem Hintergrund stellen wir noch einmal klar: Der Katholikentag in Münster stellt sich entschieden gegen jede Form von Vorurteilen und Hass, auch wenn sie sich als Sorge tarnen. Er wird sich am demokratischen Wettstreit mit einer klaren Haltung und einem klaren Standpunkt beteiligen. Er stellt sich gegen alle, die Menschen aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Herkunft diffamieren und verächtlich machen. Er wird Position beziehen gegen jede Verhöhnung demokratischer Politiker und Institutionen und die Verleumdung freier Medien. Jede Art von Hetze gegen Andersdenkende hat auf dem Katholikentag keinen Platz“.

Der 101. Deutsche Katholikentag ist eine Großveranstaltung, bei der Themen aus Kirche und Gesellschaft diskutiert werden. Er findet vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster statt. Erwartet werden mehrere Zehntausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet. Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet. Der 100. Deutsche Katholikentag fand 2016 in Leipzig statt, 2014 trafen sich die katholischen Laien in Regensburg, 2012 in Mannheim.

Schreckenstein

November 1, 2016

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Halloween, Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen. Eine gruselige Zeit, durch die Medien geistern Horrorclowns, die Passanten erschrecken, kleine Kinder fordern in schwarzen Kostümen Süßigkeiten, die Bäume werfen ihr goldenes Oktober-Laub ab, durch die Zeitumstellung werden die Tage noch kürzer und versinken im Schwarz. Jetzt ist es Zeit für Katholiken, auf die Friedhöfe zu gehen. In Münster befindet sich ein aufgelassener Friedhof mit eindrucksvollen Grabmälern an der Wilhelmstraße. Nicht erschrecken, hier sehen wir die letzte Ruhestätte von Ludwig Roth von Schreckenstein (1789 – 1858), aus Süddeutschland stammender preußischer General und Kriegsminister, in jüngeren Jahren Teilnehmer am Russland-Feldzug Napoleons, in älteren Jahren Erzieher des Prinzen Friedrich, des späteren Drei-Tage-Kaisers. Die Klinge seines  Säbels ist leider vor einiger Zeit von der lebensgroßen Grabfigur abgebrochen worden und wird aus Angst vor Vandalen nicht ersetzt. Eine Grabkerze zeigt, dass in Münster niemand vergessen wird.