Etwas verdeckt hinter anmutiger Vegetation kann man von der aus der Stadt Regensburg nach Südosten führenden Landshuter Straße das Schloss Pürkelgut erkennen. Seit Mitte der 1970er Jahre steht das 1728 errichtete Wasserschloss leer, ist in schlechtem baulichem Zustand und hat nur Notsanierungen erlebt, das Gelände beherbergt aber auch einen gut erhaltenen Vierseithof, der für Eventveranstaltungen genutzt wird, ein gänzlich verwilderter Lost Place ist es also nicht, dennoch hat das mächtige Schloss mit seinen vernagelten Fenstern eine etwas verwunschen-unheimliche Ausstrahlung. 2016 wurde es von der Bauverwaltung der Fürsten von Thurn und Taxis, denen es seit 1844 gehörte, an eine Immobilienfirma verkauft. Warum eine aufstrebende wie geschichtsbewusste Stadt wie Regensburg ihrem bedeutendsten barocken Profanbau keine adäquate Nutzung verschaffen konnte, wirft Rätsel auf. Einer Nutzung als gehobene Wohnimmobilie steht offenbar der Verkehrslärm durch die nahe Bahnstrecke und mehrspurig ausgebaute Autotrassen entgegen. Die Stadt will das Gebäude, dem Vernehmen nach, angesichts von drohenden Sanierungskosten von über 40 Millionen Euro nicht einmal geschenkt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die ebenfalls menschenleere ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne, aus der in der Zukunft ein neues Stadtviertel emporsteigen soll. Es bleibt zu hoffen, dass den Bewohnern dieses Viertels in Zukunft die grüne Oase um Schloss Pürkelgut weiterhin erhalten bleibt. Die Stadt möchte dort einen Stadtpark realisieren.
Archive for Mai 2022
Das Schloss zwischen Schiene und Straße
Mai 21, 2022Eggersberg: Das alte Schloss im Altmühltal
Mai 8, 2022Etwas versteckt auf den Anhöhen bei Riedenburg im malerischen Altmühltal liegt das urige Schlosshotel Eggersberg, in dessen Restaurant man vorzüglich bei schönem Ausblick und Vogelgezwitscher aus dem Schlosspark essen kann. Auf Wunsch erhält man auch Zutritt zum Hofmarksmuseum, das als Ausdruck des Kunstsinns und der Sammelleidenschaft der Schlosseigentümer die Geschichte der Landschaft über die Kelten bis hin zu den Dinosauriern erschließt. Vom Aussichtspunkt der alten Burgruine hundert Meter eröffnet sich das Panorama des Altmühltals in ganzer Breite. Im Schlossgarten kann man ganz in weiß gehaltene Blütenpracht bewundern. Kein Geheimnis ist, dass die derzeitige Eigentümerfamilie Wenzl-Sylvester die historische Immobilie verkaufen möchten. Als Verhandlungsbasis werden 5 Millionen Euro genannt.