Das Hermannsdenkmal war mit einer Höhe von 53 Metern vor Errichtung der New Yorker Freiheitsstatue die höchste Statue der westlichen Welt. Der Bildhauer Ernst v. Bandel hatte die Errichtung des Denkmals zu seinem Lebenswerk gemacht, er starb kurz nach der Fertigstellung im Jahr 1875. Das Hermannsdenkmal erinnert an den Cheruskerfürsten Arminius und die Schlacht im Teutoburger Wald. Insofern scheint es richtig zu stehen, jedoch wurde der Teutoburger Wald nach der Schlacht benannt, nicht umgekehrt, weil man dort in der Neuzeit den Ort der Schlacht vermutete. Wo die Schlacht im Teutoburger Wald aber wirklich stattfand, ist bis heute umstritten.
Seit der Wiedervereinigung hat das Hermannsdenkmal ausweislich der Besucherzahlen etwas an Bedeutung als Pilgerstätte des deutschen Patriotismus und Touristenziel verloren, es spielt jedoch im westfälischen, insbesondere ostwestfälischen Lokalpatriotismus bis heute als Symbol für Widerstandsgeist und Sturköpfigkeit eine Rolle. Sogar die Grünen haben im Landtagswahlkampf damit geworben, während es ganz Linke außerhalb Westfalens am liebsten sprengen würden.
Bei meinem Besuch erklärte eine Französin als Fremdenführerin die Umstände des Denkmalbaus, was nicht ohne Komik ist, da das Denkmal auch eine antifranzösische Deutungsrichtung hat.