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„CrimeBoy“ gesucht: Verbrecherjagd im Internet

Februar 3, 2020
Verbrecherjagd in Münster

Verbrecherjagd in Münster soll ins Internet gestreamt werden. Foto: Privat

Münster (SMS) Ein neuer Fall für Münsters Spürnasen: nach Wilsberg und Thiel soll in Zukunft auch der „CrimeBoy“ Kriminalfälle lösen, die die Domstadt in Atem halten. Zumindest wenn es nach dem münsterschen Filmemacher Simon Jöcker geht. Seine Idee: Eine regionale Krimi-Webserie für den Internet-Kanal „YouTube“ zu entwickeln. Der Filmservice Münster.Land des städtischen Presseamtes unterstützt ihn dabei. „CrimeBoy“ soll ein junges Format mit jugendlicher Bildsprache werden, in der Live-Streams, Vlogs und Chatverläufe zum Stilmittel gehören. „CrimeBoy“ spielt in der Gaming-Szene und im Studentenmilieu. Darüber hinaus werden die einzelnen Stories zwischen den Veröffentlichungen der Videoclips auf einem fiktionalen Instagram-Kanal weitergeführt. So erscheint auch zwischendurch mal eine Instagram-Story mit einem Hinweis zur Lösung des Falls auf dem Handy.

Die Geschichte kurz zusammengefasst: Ein erfolgloser Gaming-Blogger löst einen Kriminalfall, dokumentiert seine Recherchen dazu in seinem Live-Stream und wird darüber unverhofft doch noch zum Influencer. Mit diesem neuen Genre des „Crimefluencers“ löst er in den folgenden Episoden weitere Fälle und macht auch eine persönliche Entwicklung vom unproduktiven Nerd zum erfolgreichen Game Changer durch. Bei der Webserie steht neben den Kriminalgeschichten der Regionalfaktor stark im Vordergrund. Während Fernsehsendungen größtenteils in Köln gedreht werden, soll hier Münster viel stärker mit eingebunden werden. So spielt die erste Folge zum Beispiel rund um die Lambertikirche mit ihrer Türmerin und dem Nachtwächter auf dem Prinzipalmarkt.

Was Simon Jöcker im Moment noch etwas Kopfzerbrechen bereitet, ist die Finanzierung der Web-Serie: „CrimeBoy“ ist ein Non-Profit-Projekt, das in keinen der bestehenden Fördertöpfe passt und deshalb über Crowdfunding finanziert werden soll. Zuerst will Jöcker eine Pilotfolge drehen. Wenn das Format gut ankommt, möchte er mit Hilfe von Sponsoren oder Partnern weitere Folgen einer achtteiligen Staffel verwirklichen. Da das Format besonders heimatnah sein soll, sucht die Produktion nun nach einem männlichen Hautdarsteller aus dem Münsterland (Spielalter 18 bis 25). Es wäre schön, wenn der Bewerber Schauspielerfahrung hätte, so Jöcker. Showreels oder Bewerbungsvideos könnten auf casting@crimeboy.de eingereicht werden.

Um die Umsetzung der Pilotfolge zu finanzieren, hat Jöcker bereits ein Crowdfunding eingerichtet. Dabei können Unterstützer einen frei wählbaren Betrag spenden und bekommen dafür eine symbolische Gegenleistung zurück – zum Beispiel einen Titel im Abspann, eine Statistenrolle oder eine Einladung zur Premiere im Kino. Die Finanzierungsphase läuft vom 3. Februar bis 1. März 2020 auf: www.startnext.de/crimeboy . Ein Crowdfunding-Video und aktuelle Infos zum Projekt gibt es auf www.crimeboy.de, dem YouTube-Kanal CrimeBoy und auf der Facebook-Seite CrimeBoy. Regelmäßige Updates und Stories finden sich auf Instagram unter crimeboy_.
Filmemacher Simon Jöcker hat Filmregie in Hollywood studiert, arbeitete als Fernsehredakteur und Autor bei der ARD und hat sich danach als Videoproduzent für Social-Media-Filme in Münster selbstständig gemacht. Neben seinen beruflichen Tätigkeiten produziert er auch in seiner Freizeit regelmäßig Webvideos für und über Münster.

Die Adelsfamilie Droste zu Hülshoff und Münster

Mai 15, 2019

Wilderich Freiherr von Droste zu Hülshoff überreicht sein Buch an Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson. Foto: Presseamt Münster

Münster (SMS) Wilderich Freiherr von Droste zu Hülshoff überreichte in der Rüstkammer des Rathauses sein Buch „900 Jahre Droste zu Hülshoff“ an Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson (Bild). Darin beleuchtet er die Geschichte der Adelsfamilie. Sie ist nicht allein durch Annette von Droste-Hülshoff („Die Judenbuche“) eng mit Münster verbunden. Durch die Jahrhunderte haben immer wieder Familienmitglieder in Münster und im Münsterland gelebt und die Geschichte der Stadt mitgeprägt. Sechs Familienmitglieder waren Bürgermeister in Münster. Der Jurist und Schriftsteller Freiherr von Droste zu Hülshoff lebt in der Nähe von Freiburg. Er  repräsentiert die 24. Generation der Familie. Neben juristischer und kulturpolitischer Fachliteratur hat er auch über Annette von Droste-Hülshoff publiziert und hält Fachvorträge.

Studieren in der Fahrradstadt Münster

April 24, 2019

Kunst ruft an der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) zu kritischem Denken auf. Foto: Grafenstein

Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) in Münster ist mit rund 45000 Studenten eine der größten Universitäten in Deutschland und erfreut sich anhaltender Beliebtheit. Warum ist das so?

Münster ist die holländischste Stadt Deutschland, in der das Verkehrsmittel der Wahl die Leeze, das Fahrrad, ist. Mithin auch für Studenten eine kostengünstige Variante, am Individualverkehr teilzunehmen. Die verteilten Universitätsgebäude konzentrieren sich auf den inneren Stadtwesten, sodass im Gegensatz zu weltfremden Campusuniversitäten eine gute Integration in das Leben dieser Großstadt gegeben ist, ein Vorlesungsbesuch auch mit einem Einkaufsbummel in der Altstadt, einem Eis in einem Straßencafé oder mit einem abendlichen Kneipenbummel verbunden werden kann.

Studiert man an unterschiedlichen Fakultäten, rollt man mit dem Fahrrad von Veranstaltung zu Veranstaltung. Fahrradfahren ist sehr erfrischend und macht gute Laune. Die WWU hat außerdem aufgrund ihrer Größe eine sehr großes Angebot an Sportkursen, aus denen man wählen kann, hier bleibt kein Wunsch unerfüllt und keine noch so kuriose Sportart ausgelassen.

Natürlich gibt es auch ein sehr großes und ausdifferenziertes Angebot an Hochschulgruppen, Verbindungen und studentischen Initiativen sowie Vereinigungen in der Stadt, in denen man sich engagieren kann. Es ist allerdings auch anzuraten, sich irgendwo anzuschließen, da man an dieser Massenuniversität leicht vereinzeln und in der Anonymität untergehen kann, Professorenkontakt kann in den Massenvorlesungen je nach Fach auch eine Schwierigkeit sein. Ebenfalls Folge der Größe der Universität ist Größe der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB), die ebenfalls eine der größten Deutschlands ist, was bedeutet, das für Haus-, Seminar- und Abschlussarbeiten eine Vielzahl benötigter Literatur schon vor Ort vorhanden ist und nicht per Fernleihe bestellt werden muss. Große Bedeutung hat an der WWU unter anderem die Lehrer- und Juristenausbildung sowie die Forschung zu religiösen Fragen. In der Stadt sind nebem einem Uni-Repetitorium auch viele private juristische Repetitorien angesiedelt, darunter mit seinem Hauptsitz Alpmann+Schmidt.

Das stark wachsende Münster mit seinen über 300 000 Einwohnern bietet mittlerweile eine lebendige Kneipenlandschaft und Kino- und Theaterszene, dabei aber eine ruhige, dem Studieren zuträgliche Atmosphäre, Grünschneisen und Naherholungsgebiete in Universitätsnähe wie den Aasee mit seinen beliebten Liegewiesen und mit dem Münsterland ein Umland, das zu Fahrradausflügen in die Natur einlädt. Studieren in Münster – eine gute Wahl!

Prinzipalmarkt: Blick auf das Rathaus des Westfälischen Friedens. Foto: Grafenstein

 

Katholikentag: Sicherheit soll höchste Priorität haben

Mai 3, 2018

Das Sicherheitskonzept des Katholikentags ist genehmigt. Das erklärte der Beigeordnete der Stadt Münster, Wolfgang Heuer, anlässlich einer Pressekonferenz in Münster. „Alle zuständigen Behörden haben zum Sicherheitskonzept des Katholikentags ihr Einvernehmen erklärt“, so der Leiter des Dezernats für Bürgerservice, Personal, Organisation, Ordnung, Brandschutz und IT und Vorsitzender der Sicherheitskommission der Stadt Münster.

Er sei zuversichtlich, dass sowohl der Sicherheit an den Tagen höchste Priorität eingeräumt wird und gleichzeitig die Teilnehmenden einen schönen und fröhlichen Katholikentag erleben werden. „Der Katholikentag wird für Münster ein herausragendes Ereignis werden.“

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Wolfgang Heuer: Der Katholikentag wird „ein herausragendes Ereignis“.  Foto: Katholikentag/Katzenberger

Das 100-seitige Sicherheitskonzept des Katholikentags beinhaltet vorbeugende Maßnahmen, die den Brandschutz und Rettungseinsätze gewährleisten, die Besucherströme leiten und die Kommunikation zwischen dem Veranstalter und den beteiligten Behörden sicherstellen.

Nach der Amokfahrt in Münster sei das Konzept nur in wenigen Bereichen verändert worden, so der Geschäftsführer des Katholikentags, Roland Vilsmaier. „Objektiv, so die Polizei, hat sich das Gefährdungsrisiko in der Stadt nicht erhöht. Wir mussten deshalb an unserem ausgefeilten und über Monate hinweg entstandenen Sicherheitskonzept nur an wenigen Stellschrauben drehe“, erklärte Vilsmaier. Auf Nachfragen erklärte er, dass Sperren gegen Amokfahrer mit Wassertanks und Fahrzeugen gesichert werden. Bei den Interessenten am Katholikentag habe er keine Beunruhigung wegen der zurückliegenden Amokfahrt in Münster feststellen, nur Zuspruch und keine Absagen.

In der Innenstadt Münsters werde während der fünf Tage vom 9. bis 13. Mai das normale Leben weitergehen. „Der Katholikentag wird die Stadt zum Brodeln bringen“, so Vilsmaier. Trotzdem gebe es aufgrund der fast 1000 Veranstaltungen an 100 Orten in der Stadt, die auch alle Stadtplätze belegen, natürlich Einschränkungen für Anwohner und Betriebe, die aber so gering wie möglich gehalten werden sollen. „Wir hoffen dabei auf das Verständnis der Bevölkerung“, so Roland Vilsmaier.

Unter anderem werde die B54 in der Höhe des Schlossplatzes und einige Straßen in der Altstadt gesperrt. Der Lieferverkehr ist überall zwischen Mitternacht und 9.00 Uhr möglich. Zudem fällt der Markt auf dem Domplatz am Mittwoch, 9. Mai, aus.

Auch die Parkflächen und Parkhäuser in der Innenstadt sind nicht alle zugänglich. Deshalb rät Vilsmaier auch allen, die noch am Katholikentag teilnehmen wollen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Münster zu kommen – das Ticket im WestfalenTarif ist in den Karten des Katholikentags schon enthalten.

„Wir werden in der Stadt eine große Fußgängerzone von der Salzstraße bis zum Schlossplatz haben“, so Wolfgang Heuer von der Stadtverwaltung.

Da zum Katholikentag mit einem großen Besucherzustrom gerechnet wird, wird der öffentliche Personennahverkehr in der Region verstärkt werden. Außerdem konnten die Stadtwerke die Betriebszeiten der Busse in Münster an den Katholikentagstagen ausweiten: Diese fahren auch am Feiertag Christi Himmelfahrt und dem Wochenende nach dem Werktagsfahrplan. Zudem wird die Zeit des Tagesnetzes, in dem die Busse alle 20 Minuten kommen, am Donnerstag, Freitag und Samstag bis 24 Uhr ausgedehnt.

Der Katholikentag sei in der Stadt schon zu sehen, so Vilsmaier: Die ersten Aufbauten seien in vollem Gange, demnächst sind Bühnen, die Pavillons der Kirchenmeile und die Servicepunkte zu sehen. „Die Innenstadt wird sich verändern, sie wird die Farbe des Katholikentags annehmen und türkisfarben glänzen. Aber bis es soweit ist, haben wir noch viel Arbeit vor uns“, so Roland Vilsmaier.

Auch die AfD soll zum Katholikentag gehören

April 19, 2018

Die Einladung des kirchenpolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, zu der Veranstaltung des Katholikentags „Nun sag‘, wie hast du’s mit der Religion? – Die Haltung der Bundestagsparteien zu Kirche und Religion in Staat und Gesellschaft“ hat in der Öffentlichkeit zu einer breiten, nicht immer sachlichen Debatte geführt. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Stefan Vesper, hat im Auftrag der Leitung des 101. Deutschen Katholikentags Münster 2018 zu verschiedenen Anfragen hierzu folgende Erklärung übermittelt:

„Frühzeitig, bereits vor der Bundestagswahl, hat die paritätisch von Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und Bistum Münster besetzte Katholikentagsleitung entschieden, aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen in unserem Land das Verhältnis des Staates und der Gesellschaft zu den Religionen und Kirchen zu thematisieren. Dies ist nach unserer Überzeugung ein wichtiges Thema für den gesellschaftlichen Frieden.

Wichtige Ansprechpartner in dieser Debatte sind die kirchenpolitischen Sprecher der Bundestagsparteien, die wir aus diesem Grund zu unserer Veranstaltung eingeladen haben. Zu unserem Bedauern stellt die AfD nun seit dem Wahltag eine große Fraktion im Bundestag. Nach intensiver Diskussion sind wir deshalb zu der Ansicht gekommen, dass es eine demokratische Notwendigkeit ist, bei unserer Veranstaltung alle im Bundestag vertretenen Positionen, auch die der AfD, durch die kirchenpolitischen Sprecher zur Diskussion zu stellen.

Wir sind in der Katholikentagsleitung gemeinsam davon überzeugt, dass es höchste Zeit ist, angesichts der Realitäten in unserem Land und in unserem Parlament, in eine neue Phase der politischen Auseinandersetzung mit populistischen Strömungen einzutreten: Wir müssen aktiv und persönlich streiten mit denen, die unsere Demokratie verachten und verhöhnen. Und wir müssen viel intensiver mit denen reden, die aus Frust und Protest AfD gewählt haben. Zu dieser politischen Kultur will der Katholikentag seinen Beitrag leisten.

Vor diesem Hintergrund stellen wir noch einmal klar: Der Katholikentag in Münster stellt sich entschieden gegen jede Form von Vorurteilen und Hass, auch wenn sie sich als Sorge tarnen. Er wird sich am demokratischen Wettstreit mit einer klaren Haltung und einem klaren Standpunkt beteiligen. Er stellt sich gegen alle, die Menschen aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Herkunft diffamieren und verächtlich machen. Er wird Position beziehen gegen jede Verhöhnung demokratischer Politiker und Institutionen und die Verleumdung freier Medien. Jede Art von Hetze gegen Andersdenkende hat auf dem Katholikentag keinen Platz“.

Der 101. Deutsche Katholikentag ist eine Großveranstaltung, bei der Themen aus Kirche und Gesellschaft diskutiert werden. Er findet vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster statt. Erwartet werden mehrere Zehntausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet. Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet. Der 100. Deutsche Katholikentag fand 2016 in Leipzig statt, 2014 trafen sich die katholischen Laien in Regensburg, 2012 in Mannheim.

AfD und kein Ende

Oktober 20, 2017

Trotz Austritten und Abspaltungen kann von einem Ende der AfD keine Rede sein, denn es treten mehr Leute in diese Partei ein, als sie verlassen, wusste der FAZ-Journalist und AfD-Experte Justus Bender auf einer Podiumsdiskussion in der Villa ten Hompel zu berichten. Insbesondere auch „Die blaue Partei“ der ausgeschiedenen Parteivorsitzenden Frauke Petry habe keine Chance und sei ein wenig durchdachtes Vorhaben mit noch geringerem Rückhalt als die Lucke-Abspaltung LKR(früher Alfa).

Justus Bender

Justus Bender (links) diskutierte mit Michael Sturm vom Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Münster (mobim)

„Nervös“ mache ihn die immer weiter voranschreitende Radikalisierung der AfD. Während die gemäßigten Kräfte um Bernd Lucke und Petry gingen, bleiben die Radikalen um Björn Höcke, der gegen Liberalismus und Pluralismus hetzte,  und ziehen immer weitere Sympathisanten und Anhänger dieser Richtung in die Partei, so Bender. Inhaltlich macht Bender die Radikalisierung der AfD am Umgang mit dem Islam fest. Habe Lucke noch ein differenziertes Bild des Islam gepflegt, bezeichne es der heimliche Parteichef Alexander Gauland heute als Konsens innerhalb der Partei, dass der Islam keine Religion sei. Da drohe die Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Andererseits hofft Bender, dass der zivilisierte Diskurs im Bundestag statt Straßenkundgebungen die AfD künftig mäßigen könnte. Die AfD-Fraktion im Bundestag gehe jedenfalls mit großem Ernst an ihre Arbeit.

Vor allem aus der CSU kommt derzeit die Forderung, die rechte Flanke müsse geschlossen werden, um der AfD zu begegnen. Hier sieht Bender wenig Hoffnung, da AfD-Wähler die CDU und Merkel für ihr Verhalten in der Euro- und Flüchtlingskrise regelrecht „bestrafen“ wollten und einen Rechtsruck von CDU/CSU als Bestätigung ihres Urteils ansehen würden. Auch ein „Rundmachen“ von AfD-Politikern in Talk-Shows schade der AfD nicht, da sich ihre Anhänger dann in ihrer Ungerechtigkeitserfahrung bestätigt sähen. Die AfD biete mittlerweile eine „Generationenerfahrung“ ähnlich dem Rechtsradikalismus in den 1990er Jahren, an die sein Mitdiskutant Michael Sturm (mobim) erinnerte, und werde daher überdauern, auch wenn die politischen Probleme gelöst sind, die ihr ursprünglich Auftrieb gebracht haben.

Lektürehinweis: Justus Bender,Was will die AfD?, Pantheon Verlag, München 2017

Burg Hülshoff: Lesung mit Martina Gedeck eröffnet Gedicht-Ausstellung

Juni 16, 2013

SAM_0359„O schaurig ist’s über’s Moor zu gehen…“ Die bekannte Schauspielerin Martina Gedeck eröffnete im Rahmen eines Literaturfestes mit einer Lesung aus Briefen und Gedichten der Annette von Droste-Hülshoff eine Ausstellung im Schlosspark der Burg Hülshoff.  Martina Gedeck hatte sich in ein altmodisches weißes Kleid geworfen und schien stellenweise beim intensiven Vortrag mit der historische Dichtergröße zu verschmelzen.

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Noch bis zum 14.7. 2013 werden für interessierte Besucher drei Pavillons zu besichtigen sein, die mittels von effektvoller Innenarchitektur den Eindruck der Gedichte  „Der Knabe im Moor“, „Am Thurme“ und „Im Grase“ multimedial wiedergeben und interaktiv begehbar machen wollen.  Die Umsetzung scheint durchaus gelungen: Im ersten Pavillon muss sich der Besucher angstvoll ducken, um in dunklen Gängen ein Panoptikum ansehen zu können, in zweitem kann er einen Ausblick genießen und  im dritten sich an einen Graskubus anlehnen. Die Burg Hülshoff ist im vergangenen Jahr der Annette von Droste zu Hülshoff- Stiftung übertragen worden: „Kreative Formen der Vermittlung und Präsentation von Literatur sollenen einen innovativen Literaturort mit überregionaler Anziehungskraft entstehen lassen.“

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Münster: Fotoausstellung über Denkmalschutz

Januar 8, 2013

In schwierigen Zeiten für den Denkmalschutz häufen sich die Förderanträge bei privaten Stiftungen. 31 ihrer Förderprojekte präsentiert jetzt die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vom 10. Januar 2013 bis zum 16. Februar 2013 in der Dominikanerkirche in der Salzstraße in Münster. In der Fotoausstellung werden Denkmale der verschiedensten Gattungen aus ganz Deutschland gezeigt. Dazu gehört die mächtige Wismarer Georgenkirche in Mecklenburg-Vorpommern ebenso wie die Liboriuskapelle im thüringischen Creuzburg, die Wutachtalbahn im baden-württem­bergischen Blumberg oder der Leuchtturm „Roter Sand“ in der Wesermündung. Aus Nordrhein-Westfalen werden das Kloster Steinfeld in Kall und die Häuser Esters und Lange in Krefeld vorgestellt.

Zu den über 300 von der DSD in Nordrhein-Westfalen geförderten Projekten gehören in Münster die Lambertikirche, die Kapelle von Haus Lütkenbeck, der Erbdrostenhof und das Lepramuseum-Kinderhaus. Im Umland von Münster finden sich weitere Förderprojekte, so in Nottuln die Martinskirche und die Wassermühle Schulze Westerath, in Havixbeck Haus Stapel, in Steinfurt-Burgsteinfurt der Bagno-Konzertsaal, in Rosendahl Schloss Varlar, in Lengerich die Stadtkirche und in Alverskirchen Haus Brückhausen. In Münster unterstützt ein ehrenamtliches Ortskuratorium unter Leitung von Sigrid Karliczek die Ziele der Stiftung.

Die Ausstellung in der Dominikanerkirche ist bis zum 16. Februar 2013 dienstags bis samstags von 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu besichtigen.

Auf Hülshoff: Schaurig ist´s, eine verlassene Burg zu sehen.

Oktober 14, 2011

Besuchte erneut den Geburtsort der Dichterin und Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff, die Burg Hülshoff im Münsterland.

Neben der Kriminalerzählung Die Judenbuche hinterließ die Dichterin auch diverse schauerliche Gedichte wie Der Knabe im Moor.

Bei der Ankunft schien noch die Sonne, aber dann zogen Wolken auf und setzten die Wasserburg in ein spannungsreiches Licht. Das untere Geschoß der Burg kann besichtigt werden. Angestellte geben gerne Auskunft zu allem. Die Burgherrin aus dem Geschlecht derer von Droste zu Hülshoff ist schon betagt und wohnt nicht mehr auf Hülshoff, sie hinterlässt keine männlichen Erben. Still ist es hier geworden, die wenigen Besucher können auch das Burglokal kaum füllen. Ringsum lädt ein englischer Schlossgarten zum Spazieren ein.

Burg Hülshoff