Eine Höhenburg im Norden – Burg Bentheim

Die Burg Bentheim ist etwas Besonderes, eine Höhenburg im flachen Nordwestdeutschland, und natürlich mit ihrem weithin sichtbaren „Pulverturm“ die größte. Außerdem wird sie immer noch von einem Teil der fürstlichen Familie zu Bentheim und Steinfurt bewohnt. Weitenteils ist sie jedoch heute öffentlich zugängliches Museum, richtig alt ist hier jedoch nicht alles, denn nach alten Kriegszerstörungen wurde die Anlage in wichtigen Bereichen im Stil des Historismus wieder aufgebaut. Wirklich sehr alt ist jedoch der in der Burg ausgestellte „Herrgott von Bentheim“ eine tausend Jahre alte Christusfigur, die mit segnenden Armen statt leidend vor dem Kreuz steht. Der Pulverturm bietet einen Ausblick über den unendlichen Waldbesitz der Fürsten und die fortgeschrittene Windrad-Versteppung der Landschaft Norddeutschlands.

Wer sich nicht alles selbst ansehen mag, kann auch an einer eingehenden Führung durch die „Mamsell“ teilnehmen, die einen auf verschiedene Exponate hinweist, die man selbst vielleicht übersehen hätte, und alle möglichen Geschichte und Histörchen zu erzählen weiß, bei denen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen, weil nicht immer klar ist, ob sie in ihrer historischen Rolle, die um 1900 angesiedelt ist, spricht. So blieb mir unklar, ob die Burg bis heute vollständig nicht beheizbar ist. Jedenfalls früher zog der Hofstaat deswegen mit dem Einbruch des Winters ins Steinfurter Schloss um. Auffällig ist der historisch starke dynastische Bezug der Bentheimer Fürsten zur holländischen Monarchie, der nach der Grenzlage wohl zum starken Aufkommen holländischer Touristen im kleinen Kurort Bad Bentheim beiträgt. Da sich Königin Emma einst gerne in Bad Bentheim aufhielt, folgten ihr ihre Landeskinder und deren Kinder gerne nach.

Links:

Fotos vom Burgentrip

http://www.burg-bentheim.de/

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